Erythrit

Stell Dir vor, es gäbe etwas, das so aussieht wie Zucker, so schmeckt wie Zucker, wie Zucker verwendet werden kann und das keine Kalorien hätte, und auch kein Karies verursachen würde. Wäre das nicht super?? Und jetzt stell Dir vor, man könnte dieses tolle Zeug nicht etwa nur in Reformhäusern oder im Internet kaufen, sondern in allen größeren Supermärkten, sogar im Drogeriemarkt…. Wäre das nicht perfekt?? Und jetzt stell Dir vor, genau das gibt es schon, Du wusstest es nur nicht. Bis heute. Darf ich vorstellen?

<Trommelwirbel> <Tata>

Schmeckt wie Zucker, sieht aus wie Zucker, wird wie Zucker verwendet, hat aber 0 Kalorien und keinerlei verwertbaren Kohlenhydrate. Erythrit – oder Erythritol – ist ein Zuckeralkohol, der aus einer natürlichen Quelle gewonnen wird, nämlich aus Traubenzucker, mit Hilfe von Hefepilzen. Ich verwende dieses Süßungsmittel seit fast 3 Jahren, allerdings in Maßen. Im Gegensatz zu anderen Süßstoffen hat Erythrit keinen Nachgeschmack, er hinterlässt nur ein kühles Gefühl auf der Zunge. Er wird zum größten Teil im Dünndarm aufgenommen und über die Niere wieder ausgeschieden. Ein kleiner Teil jedoch (ca. 10%) bleibt im Darm und kann, in größeren Mengen gegessen, abführend wirken. Allerdings erst ab einer Menge von 1 g pro Kilogramm Körpergewicht, was schwer zu erreichen sein dürfte.

Es gibt einen Wermutstropfen – Erythrit ist teuer, er kostet zwischen 11 und 20 Euro pro Kilo (zumindest im Moment noch – die Industrie arbeitet an preiswerteren Herstellungsmethoden). Den normalen Haushaltszucker gibt es schon ab 0,65 Euro pro Kilo. Der Preis wirkt erstmal abschreckend – allerdings bewahrt er mich (und den Rest meiner Familie) davor, zu viel davon zu essen. Mit Erythritol wird Zucker etwas Besonderes, was man sich nicht gedankenlos irgendwo drüberstreut, sondern wirklich ganz bewusst verwendet.

Erythritol hat eine geringere Süßkraft als Zucker (70 – 80%), was Dich nicht dazu verleiten sollte, mehr zu verwenden. Im Gegenteil, es hilft Dir dabei, von überzuckerten Lebensmitteln wegzukommen. Einige Anbieter mischen Erythritol mit Stevia, dadurch hat er die gleiche Süßkraft wie Zucker und kann 1:1 verwendet werden – allerdings hinterlässt das Stevia einen Nachgeschmack, den nicht jeder mag (mich stört es nicht).

Auf dem Bild siehst Du einige Handelsmarken, die ich selbst schon verwendet habe oder verwende.

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