Gerade im Winter sind Zitrusfrüchte nicht von unserem Speiseplan wegzudenken. Apfelsinen, Blutorangen, Mandarinen, Clementinen, Pampelmusen, Pomelos – die Auswahl ist riesig und die Preise erschwinglich. Zitrusfrüchte gehören jedoch zu den am stärksten behandelten Früchten überhaupt – sie werden nicht nur während des Wachstums, sondern auch noch nach der Ernte mit Chemikalien behandelt. Die Frage “Wie gesund sind Zitrusfrüchte?” ist also durchaus berechtigt.
Zitrusfrüchte – Was steckt drin?
Zitrusfrüchte enthalten nicht nur viel Vitamin C, sondern auch Folsäure und Kalium. Die eigentlichen Superstars sind aber die sekundären Pflanzenstoffe, wie zum Beispiele Flavonoide, die Alterungsprozesse verlangsamen und uns vor Krebs schützen. Diese Flavonoide sind besonders in der weißen Schicht direkt unter der Schale enthalten, weshalb man diese idealerweise mitessen sollte. Fruchtsäuren und Aromen regen darüber hinaus den Appetit an.
Zitrusfrüchte enthalten auch reichlich Pektine. Das sind Ballaststoffe, die in der Lage sind den Cholesterinspiegel zu senken. Sie regulieren auch den Appetit und beugen damit Übergewicht vor. Und sie unterstützen eine gesunde Verdauung und schützen vor Verstopfung.
Auch in der Schale der Zitrusfrüchte sind gesundheitsfördernde Substanzen enthalten – ca. 60 verschiedene Flavonoide, Pektine, Vitamine und Mineralstoffe. Also die Schalen mit essen? Nicht unbedingt. Aufgrund der hohen Belastung mit Pestiziden und anderen Pflanzenschutzmitteln sollte die Schale nur bei organisch angebauten Zitrusfrüchten mit gegessen werden.
Pflanzenschutzmittel in Zitrusfrüchten
Zitrusfrüchte werden sehr häufig gespritzt. Es gibt Mittel gegen Schädlinge, gegen Unkraut, Pilzerkrankungen und dem vorzeitigen Abfallen der Früchte. Auch nach der Ernte werden Früchte aus konventionellem Anbau häufig mit Mitteln gegen Austrocknung, Fäulnis und Schimmel behandelt. Einige dieser Stoffe sind kennzeichnungspflichtig und finden sich auf dem Etikett. Zitrusfrüchte werden auch gern gewachst, damit sie stärker glänzen. Am stärksten belastet sind übrigens Grapefruits. Wenn ihr mehr über Chemikalien in Zitrusfrüchten lesen wollt, empfehle ich euch diese Seite.
Um die Rückstände von Chemikalien auf Zitrusfrüchten zu reduzieren, empfehle ich euch, die Früchte VOR dem Schälen mit heißem Wasser und Seife abzuwaschen und mit einer Gemüsebürste kräftig abzuschrubben. Auch nach dem Schälen solltet ihr noch einmal die Hände gründlich mit Seife oder Spülmittel abwaschen, bevor ihr die geschälten Früchte zerteilt. Die Chemikalien, die sich jetzt nicht mehr nur auf der Schale, sondern auch auf den Händen befinden, gelangen sonst auf die geschälten Früchte. Auch beim Auspressen von Orangen aus konventionellem Anbau gelangt ein Teil der Oberflächenmittel, mit denen sie behandelt wurden, mit in den Saft hinein.
Besonders wenn ihr kleine Kinder im Haushalt habt, die gern ihre Mandarinen selbst schälen, kauft nur Früchte aus Bio-Anbau. Wollt ihr die Schale mitverwenden, egal ob zum Backen oder als Gewürz für Salate oder Ähnliches – auch dann kauft ausschließlich organisch angebaute Orangen oder Zitronen. Esst niemals die Schale von konventionell angebauten Zitrusfrüchten. Und presst am besten auch nur Bio-Orangen aus oder reinigt die Schalen vorher gründlich.
Fakt ist
- Zitrusfrüchte sind aufgrund ihres hohen Gehalts an Vitaminen, Mineralstoffen, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen sehr gesund.
- Konventionell angebaute Zitrusfrüchte sind sehr stark mit Chemikalien belastet, die nicht nur während des Wachstums, sondern auch nach der Ernte angewendet werden – darum sollten Zitrusfrüchte vor dem Schälen gründlich gewaschen werden.
- Wollt ihr die Schale mitessen oder möchten eure Kinder die Früchte selbst schälen, kauft unbedingt Bio-Produkte.
Zitrone als Hausmittel
Heiße Zitrone wird sehr gern als Hausmittel als Vorbeugung gegen Erkältungen verwendet. Allerdings ist das Vitamin C, dass unser Immunsystem auf Trab bringen soll, hitzeempfindlich. Wollt ihr Erkältungen vorbeugen, erhitzt die Zitrone bitte nicht, sondern trinkt sie mit kaltem Wasser oder verwendet die Zitrone einfach in der Marinade eines Salats.
Auch gegen Kopfschmerzen kann Zitrone als Hausmittel verwendet werden. Ihr könnt eure Stirn mit einer halben Zitrone bestreichen oder euren Kaffee oder Espresso mit dem Saft einer halben Zitrone (und eventuell etwas Zucker) trinken. Offene Wunden kann man mit Zitronensaft desinfizieren und die Blutung gleichzeitig stillen.
Selbst bei Magenschmerzen können Zitrusfrüchte helfen: eine halbe Zitrone ausgepresst mit einem Glas lauwarmen Wasser wirkt schmerzstillend und entzündungshemmend. Die Sekretion von Magensaft wird durch den Zitronensaft angeregt und dadurch die Verdauung verbessert.
Lagerung von Zitrusfrüchten
Damit ihr möglichst lang Freude an euren Zitrusfrüchten habt, solltet ihr sie möglichst kühl und dunkel (oder zumindest schattig) lagern. Damit scheidet die Küche als Lagerort schon mal aus – es sei denn, ihr esst eure Früchte ganz schnell auf. Auch der Kühlschrank ist für Orangen und ihre kleinen Verwandten nicht der richtige Aufbewahrungsort, denn sie reagieren empfindlich auf Kälte.
Zitrusfrüchte brauchen Luft, lagert sie am besten in einer breiten Schale oder einem Korb. Ein Sieb oder eine Schale mit Löchern tut es auch. Legt sie immer nebeneinander, nie übereinander – denn ihr wollt Druckstellen unbedingt vermeiden. Sie sollten auch getrennt von anderem Obst gelagert werden, insbesondere sollten sie nicht mit Früchten in Kontakt kommen, die mit Schale gegessen werden – das gilt insbesondere für Zitrusfrüchte aus konventionellem Anbau.
Zitrusfrüchte sollten regelmäßig auf Schimmelbildung untersucht werden – idealerweise schon beim Einkauf, denn nicht selten befindet sich ein faules “Ei” im Netz. Aufgeschnittene Zitrusfrüchte könnt ihr einfach in der Küche mit der Schnittfläche nach oben lieben lassen, sie trocknen dann an der Schnittfläche ein und halten sich so noch mehrere Tage.
Auch beim Einkauf könnt ihr schon etwas dafür tun, dass sich eure Zitrusfrüchte möglichst lang halten: legt sie im Einkaufswagen nie unter andere Lebensmittel drunter, besonders nicht, wenn diese schwer oder scharfkantig sind. Ist die Schale erstmal verletzt oder haben sie Druckstellen, verderben Orangen & Co. viel schneller.
Verwendung und Verarbeitung von Zitrusfrüchten
Am besten esst ihr Zitrusfrüchte so frisch und roh, wie sie sind. Orangen und Grapefruits machen sich auch sehr gut in Salaten oder als Topping für Müslis und Smoothie Bowls. Die Schale von organisch angebauten Orangen und Zitronen könnt ihr reiben (am besten eignet sich dafür eine Mikroplane) und ebenfalls eure Salate, aber auch Kuchen und Süßspeisen und sogar Reispfannen damit verfeinern.
In Scheiben geschnittene Orangen eignen sich besonders gut als Deko – ob auf Obsttellern, auf Broten, oder auch pikanten Gerichten. Ihre leuchtende Farbe springt sofort ins Auge und wirkt appetitanregend. Um so besser, wenn man die Deko mitessen kann.
Zusammenfassung “Wie gesund sind Zitrusfrüchte?”:
- Zitrusfrüchte haben viele gesundheitliche Vorteile und sogar heilende Kräfte und sollten deshalb im Speiseplan nicht fehlen.
- Richtig verarbeitet, könnt ihr die unerwünschte Aufnahme von Pflanzenschutzmitteln und anderen Chemikalien minimieren.
- Organisch angebaute Zitrusfrüchte enthalten kaum Chemikalien und können bedenkenlos mit Schale verarbeitet und gegessen werden.
- Ob Kopf- oder Magenschmerzen – Zitronen helfen auf natürliche Weise und stimulieren dazu noch das Immunsystem.
- Zitrusfrüchte sind empfindlich und neigen zum Schimmeln – an einem kühlen Ort nebeneinander gelagert halten sie sich länger.
- Zitrusfrüchte sind unglaublich vielseitig und bei der Verwendung sind eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt